Wir kommen an, und die erste Band die wir sehen singt ein Lied gegen Geld und gibt dabei Ratschläge wie man ohne Geld viel besser auskommt, etwa: „Money sucks! Grow your own food!“ Ehrlich. In Berlin. Diese fortschrittsfeindliche Rückwärtsgewandheit ist man von vielen Leuten gewöhnt, die sich gerne in eine vorindustrielle Dorfgemeinschaft halluzinieren, weil sie denken, dass sie sich beim täglichen Unkrautjäten selbst finden. Eskapismus für prekäre Großstadtspiesser. Aber vielleicht tu ich der Band auch Unrecht und das war alles nur Spass. Hmm. Wir gehen weiter zur Podiumsdiskussion. Dort wird, Überraschung, über Gentrifikation geredet, speziell in Friedrichshain. Das Sound System ein Stück weiter ist so laut, daß die Redner und Rednerinnen nur teilweise zu verstehen sind. Das muss aber nicht schlecht sein. Einig sind sich dort alle, dass Mercedes Geld bezahlen soll, wenn die an die Spree ziehen. An die indigene Bevölkerung oder was sich dafür hält. Aber wofür eigentlich? Gibt es dann mehr Spielplätze oder kriegt jeder Antigentrifizierer Habitatsold ausgezahlt? Dann soll eine Vergnügungssteuer eingeführt werden, 2 oder 4 Euro Gebühr auf Übernachtungen in Friedrichshain, sagt einer. Ein anderer sagt: Und Restaurants sollen auch blechen! Vorne, in der ersten Reihe, ruft eine Frau „Das ist das erste Vernünftige, was hier heute gesagt wurde!“, ich aber habe das Gefühl, wenn diese Leute sich für mich einsetzen, brauchts keine Gentrifizierung mehr. Das Schlusswort auf dem Podium gehört einer in Weiß gekleideten Frau, die nochmal recht grundsätzlich wird und anfängt mit: Sie hat ja gar nichts gegen Touristen aber…, es ist schnell zu merken: hat sie doch! Sie fordert Integration und Anpassung, immerhin lebt sie seit 15 Jahren hier und meint, sie hätte den Stadtteil mit aufgebaut. Wenn diese Leute hierher kommen, erhebt sie ihre Stimme, dann sollen sie sich an unsere Kultur und Werte anpassen. Und da sind sie dann alle bei sich. Jemand ruft: Alle Grenzen zu Friedrichshain dichtmachen! Urplötzlich bildet sich ein Mob mit Fackeln und Mistgabeln in der Hand, zieht quer durch den Kiez und verprügelt Touristen. Die Schaufenster der schicken Schlüpfer-, Hut- und Pralinenläden werden mit Scheiße beschmiert. Alle zeigen aufgeregt durcheinander: da, dort, überall miese Gentrifizierungsläden. Während die einen vermummt Gentrifizierungssteuer eintreiben, scheissen die anderen den Shisha-Bars die Wasserpfeifen voll und brüllen: Berlin bleibt dreckig. Revolution liegt in der Luft.
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Da thront er, wie jener gigantische Primat, der dereinst tödlich getroffen vom Empire State Building ins Jenseits stürzen wird, hier noch auf der Höhe seiner Potenz, vermutlich im verwilderten Spreepark, dieser abgeschiedenen Insel, zu seinen Füßen den eben erschlagenen Dinosaurier und seine Ann Darrow, ihn anhimmelnd.
via tee
Das wird mit Sicherheit eine spaßige Veranstaltung, so auf eine Tequila-Suicide-Art.
Galileo was wrong – the conference
Wer zahlt Flug, Unterkunft, Teilnahmegebühr, Essen, Schmerzensgeld, Drogen und den anschließenden Südamerikaurlaub (Da ist doch jetzt Frühling, oder?) für mich und meine Begleitung?
Ich zieh auch dieses T-Shirt an.
Is the film an idea you’ve had for a long time?
Yeah. I’ve had it for years. But I never had the opportunity to do it, especially as a German. And I’m not loved in Germany either. But to be honest, what is Germany doing? If you make a Sophie Scholl movie or an Anne Frank movie, you get subsidies, you get into the Berlin Film Festival because everybody’s happy that you’re showing that there were Germans in the resistance. But that is bullshit! The reality is that everybody went with it. Only 40 percent voted for Hitler, but then 90 percent went with it and didn’t question why Jews were getting deported. And after the war they said they thought the Jews were in working camps or being sent to the front line. Everybody had an excuse. And if you make a movie now you only get support if you show Germany in a positive light. The real hate I’ll get will come from Germany, because I don’t show any Germans in the movie who have any doubt, who think they shouldn’t be doing this. You see how it was. I wanted to show a totally normal day in Auschwitz, which was completely unemotional, like a butcher basically, who has no bad feelings about cows or pigs getting killed. This makes it scary, but that’s the point of the movie, to show what humans can do.
Dresden, härter als Bad Homburg:
kannte ich bisher nur vom Youtube-doubler, aber da wurde Alex Jones sein Rant ständig wegen copyright-bullshit oder so was gesperrt: Verschwörungsspinner und Infowars-Chef Alex Jones vs das Requiem for a dream-theme Lux Aeterna von Clint Mansell. Hardcore:
Superschwachsinn:
via nerdsnacks
Nach der Riesenfahne in der Sonnenallee greift Kevin Hagen jetzt Diskriminierung in der Pannierstrasse um die Ecke auf. This is comedy-gold! Unbedingt auch die Kommentare lesen. Fast noch besser als Youtube-Kommentare unter Hiphop-Videos. Der enspannte Partyotismus am rumopfern, weil es doch tatsächlich eine handvoll unentspannter Menschen gibt, die bei der entspannten Wimpel-Sause nicht mitmachen wollen. Voll unentspannt, die linken Nazis. Die müsste man ja alle mal. Mehr bei Schons.
Hach, da fühl ich mich ganz plakativ:
Dank der Kooperation von Adidas und der Bar25 kann jetzt jeder schauen, wie die Menschen so wohnen, die für Adidas die schicken Sambas zusammennähen. Natürlich mit einem Glas Prosecco in der Hand. Ärgerlich nur: In der Kopie, dem Slum-Wunderland der Bar25 muss Eintritt gezahlt werden, während in den Originaltownships wo es laut Steffi-Lotta nun mal so aussieht, die Leute vielleicht sogar von Adidas und Konsorten ein kleines Zubrot kriegen.
Eigentlich geiler Scheiss dieser Kapitalismus: am einen Ende der Welt produziert er das rassistische Elend, das er am anderen Ende für die depperten und zynischen Arschlöcher als Konsum-Event nachbaut, die dann mit ihren Nationalwimpeln bei einem Rinderfilet mit Sekt auf Eis im Slum-Ambiente auf die Erfolge ihrer Fußballhelden anstoßen können. Danke dafür Adidas und Bar25.
Freu mich schon auf:
Mehrere Klassiker in einem:
Ernst Peter Fischer, Professor für Wissenschaftsgeschichte.
ZDF heute-Show: Martin Sonneborn interviewt einen Vertreter der Lobby-Vereinigung „ProGenerika“ und der beschwert sich daraufhin komischerweise beim ZDF.
via rivva
Diözese Regensburg vs das Internet
eigentlich ist das schon ein doppelter Streisand. Aber wenn es beim ersten Mal eben nicht klappt… hier das passende Video:
Nestle lässt Kitkat-Video von Greenpeace sperren? Da sin mer dabei:
ohh, und:
kit kat ist wie kommunismus, es ist rot und man muss teilen.
via die kommentare bei off the record und alle anderen
Schon eine million jahre alt in internetzeit, aber is mir doch egal.
via antiterra
keine sternstunde, aber hey, vertriebenenbashing:
via dissi
Verschwörungstheorie: Youtube hat euch alle gerickroll‘d heute!
Mehr bei und via nerdcore
auf diesem blog werden selbstverständlich junge, aufstrebende künstler promotet. Damit das ganze aber nicht zu einseitig gerät, diverse Gangsta-Rap-Epen fanden schon den weg auf diesen blog, diesmal feine christliche Rock-musik von ein paar jungen, aufstrebenden Musikern:
„Shine“ by Final Placement from sharity world on Vimeo.
In ein paar Jahren dann Stilwechsel, schwierige Postadoleszenz, und es wird so missioniert:
The First Words
Gwen Stacy (New Tour Dates/New Music Video Up!) | MySpace Music Videos
musste mich gerade zurückhalten, nicht das weihnachtslied zu posten. weihnachtslieder, shit.
via reddit
„Die Grenze“ scheint ein besonderes Trashfest zu werden, mit ordentlich Riotporn.
Falls Deutschland wieder geteilt wird, möchte ich jetzt schon mal darum bitten, nicht mit Benno Führmann in der gleichen Hälfte eingesperrt zu werden. Liebe Drehbuchgötter von Sat1: Bitte Bitte Bitte!
via reflexion