die neue staffel „Sons of Anarchy“ ist angelaufen und da ist mir aufgefallen: das ist wie in berlin.
kurze synopsis: am ende der dritten staffel waren die Sons viel cleverer als alle anderen, ein teil mußte aber trotzdem für 14 monate in den knast. zu beginn der neuen staffel werden sie aus dem knast entlassen und müssen feststellen, dass die schleichende entwicklung der letzten staffeln nun deutliche spuren im beschaulichen Städtchen Charming hinterläßt: Gentrifikation.
Charming ist nichts anderes als Berlin und die Sons of Anarchy jenes Racket, das sich den steigenden mieten in den weg stellt und so wie Antigentrifizierer in Berlin Pappsteine an Schaufensterläden kleben, kippen die Sons Leichen ins Neubaugebiet. Ich bin gespannt.
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Wir kommen an, und die erste Band die wir sehen singt ein Lied gegen Geld und gibt dabei Ratschläge wie man ohne Geld viel besser auskommt, etwa: „Money sucks! Grow your own food!“ Ehrlich. In Berlin. Diese fortschrittsfeindliche Rückwärtsgewandheit ist man von vielen Leuten gewöhnt, die sich gerne in eine vorindustrielle Dorfgemeinschaft halluzinieren, weil sie denken, dass sie sich beim täglichen Unkrautjäten selbst finden. Eskapismus für prekäre Großstadtspiesser. Aber vielleicht tu ich der Band auch Unrecht und das war alles nur Spass. Hmm. Wir gehen weiter zur Podiumsdiskussion. Dort wird, Überraschung, über Gentrifikation geredet, speziell in Friedrichshain. Das Sound System ein Stück weiter ist so laut, daß die Redner und Rednerinnen nur teilweise zu verstehen sind. Das muss aber nicht schlecht sein. Einig sind sich dort alle, dass Mercedes Geld bezahlen soll, wenn die an die Spree ziehen. An die indigene Bevölkerung oder was sich dafür hält. Aber wofür eigentlich? Gibt es dann mehr Spielplätze oder kriegt jeder Antigentrifizierer Habitatsold ausgezahlt? Dann soll eine Vergnügungssteuer eingeführt werden, 2 oder 4 Euro Gebühr auf Übernachtungen in Friedrichshain, sagt einer. Ein anderer sagt: Und Restaurants sollen auch blechen! Vorne, in der ersten Reihe, ruft eine Frau „Das ist das erste Vernünftige, was hier heute gesagt wurde!“, ich aber habe das Gefühl, wenn diese Leute sich für mich einsetzen, brauchts keine Gentrifizierung mehr. Das Schlusswort auf dem Podium gehört einer in Weiß gekleideten Frau, die nochmal recht grundsätzlich wird und anfängt mit: Sie hat ja gar nichts gegen Touristen aber…, es ist schnell zu merken: hat sie doch! Sie fordert Integration und Anpassung, immerhin lebt sie seit 15 Jahren hier und meint, sie hätte den Stadtteil mit aufgebaut. Wenn diese Leute hierher kommen, erhebt sie ihre Stimme, dann sollen sie sich an unsere Kultur und Werte anpassen. Und da sind sie dann alle bei sich. Jemand ruft: Alle Grenzen zu Friedrichshain dichtmachen! Urplötzlich bildet sich ein Mob mit Fackeln und Mistgabeln in der Hand, zieht quer durch den Kiez und verprügelt Touristen. Die Schaufenster der schicken Schlüpfer-, Hut- und Pralinenläden werden mit Scheiße beschmiert. Alle zeigen aufgeregt durcheinander: da, dort, überall miese Gentrifizierungsläden. Während die einen vermummt Gentrifizierungssteuer eintreiben, scheissen die anderen den Shisha-Bars die Wasserpfeifen voll und brüllen: Berlin bleibt dreckig. Revolution liegt in der Luft.
Guter Stuff, für meinen Geschmack aber mit zu wenig Lokalbezug. Wenn schon so tolle Platten zu sehen sind, kann auch ruhig mal gesagt werden wo. Oder ist mir das entgangen. Sekunde 18 ist top:
Das wird mit Sicherheit eine spaßige Veranstaltung, so auf eine Tequila-Suicide-Art.
Galileo was wrong – the conference
Wer zahlt Flug, Unterkunft, Teilnahmegebühr, Essen, Schmerzensgeld, Drogen und den anschließenden Südamerikaurlaub (Da ist doch jetzt Frühling, oder?) für mich und meine Begleitung?
Ich zieh auch dieses T-Shirt an.
Dresden, härter als Bad Homburg:
Superschwachsinn:
via nerdsnacks
Dank der Kooperation von Adidas und der Bar25 kann jetzt jeder schauen, wie die Menschen so wohnen, die für Adidas die schicken Sambas zusammennähen. Natürlich mit einem Glas Prosecco in der Hand. Ärgerlich nur: In der Kopie, dem Slum-Wunderland der Bar25 muss Eintritt gezahlt werden, während in den Originaltownships wo es laut Steffi-Lotta nun mal so aussieht, die Leute vielleicht sogar von Adidas und Konsorten ein kleines Zubrot kriegen.
Eigentlich geiler Scheiss dieser Kapitalismus: am einen Ende der Welt produziert er das rassistische Elend, das er am anderen Ende für die depperten und zynischen Arschlöcher als Konsum-Event nachbaut, die dann mit ihren Nationalwimpeln bei einem Rinderfilet mit Sekt auf Eis im Slum-Ambiente auf die Erfolge ihrer Fußballhelden anstoßen können. Danke dafür Adidas und Bar25.
Freu mich schon auf:
und Club Mate, bzw. die Loscher KG streisandet bei blogsport…
und hat sich schon entschuldigt.
Diözese Regensburg vs das Internet
eigentlich ist das schon ein doppelter Streisand. Aber wenn es beim ersten Mal eben nicht klappt… hier das passende Video:
Was geht in Hamburg? Das:
Stylo!
dem Betrachter näher gebracht von Extra 3:
via besserscheitern
Und noch ein Clip zur aktuellen „The Record“, Gepose und alles inklusive. Wie immer für Freunde von gehobenem Geprolle uneingeschränkt zu empfehlen:
Nestle lässt Kitkat-Video von Greenpeace sperren? Da sin mer dabei:
ohh, und:
kit kat ist wie kommunismus, es ist rot und man muss teilen.
via die kommentare bei off the record und alle anderen
Ein schicker, kurzer Animationsfilm von Georgios Cherouvim bei dem vor allem 2012-Esoteriktrottel und Nibiru-Verschwörungstheoretiker feuchte Hände kriegen dürften.
Erebus from Georgios Cherouvim on Vimeo.
via antiterra